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    Ein Beitrag vom Manager, Redner und Fußballfachmann Ernst Holzmann:

    Ernst Holzmann [square]

    Wie unsere Weltmeister zu Höchstleistungen motivieren

    „Ihr müsst so viel geben wie noch nie, dann werdet ihr das bekommen, was ihr noch nie hattet!“ Das war der Ansporn von Jogi Löw vor dem WM-Endspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Argentinien.  Meister werden, das wollen wir alle. Ob „auf dem Platz“, im Büro oder auch im privaten Bereich. Markige Sprüche zur entsprechenden Motivation sind dabei das eine, aber die Spreu vom Weizen trennt sich dann sehr schnell bei der Umsetzung und vor allem nach den ersten Rückschlägen.

    Gerade am Beispiel unserer Weltmeister sind die Bausteine für eine wirkungsvolle Motivation einfach nachzuvollziehen, auch weil es damit leichter fällt, uns die individuellen Titel zu holen.

    „Bereit wie Nie“ und „Wir wollen Weltmeister werden!“
    Was ist Ihr persönliches Ziel, in welchem Bereich wollen Sie Meister werden?

    Dies waren die starken Aussagen der deutschen Nationalmannschaft und ihres Trainers Jogi Löw vor gut einem Jahr beim Aufbruch zur Mission Brasilien 2014. Dass dabei am Ende tatsächlich der WM-Pokal mit nach Hause genommen werden konnte, wurde zur damaligen Zeit von den wenigsten deutschen Fans erwartet, auch weil viele Leistungsträger (z.B. B. Schweinsteiger, Ph. Lahm, und M. Neuer) mit Verletzungen zu kämpfen hatten, oder sogar ganz ausfielen wie Marco Reus.

    Sich mit Mittelmaß zufrieden geben, ist einfach, aber langweilig. Im Leistungssport bedeutet Zweitbester zu werden, leider schon erster Verlierer zu sein und auf Dauer macht dies auch keinen Spaß. Die Frage für Sie persönlich ist: Was ist Ihre Mission, was wollen Sie in Ihrem Leben außergewöhnliches erreichen und welches Ziel würde Sie zu besonderem Einsatz anspornen? Dabei ist die besondere Kunst – um vorprogrammiertes Scheitern zu vermeiden – sowohl ehrgeizige, als auch realistische, werthaltige und erreichbare Ziele zu finden und zu definieren.

    „Immer weiter, Immer weiter!“
    Oder müssen Sie am Anfang nicht doch ihre eigenen Stärken genau kennen?

    Reicht eigentlich dieser legendäre Satz von Ex-Nationaltorwart Oliver Kahn um erfolgreich zu sein, oder sollte man sich eher auf seine wirklichen Stärken verlassen, auch um nicht unnötig Energie zu verschwenden? Bei unseren Weltmeistern war von Anfang an klar, dass vor allem Manuel Neuer als „Fußballspielender Torwart“ und flexibel einsetzbare Offensiv-Spieler die Pfunde waren, mit denen die Teamführung wuchern und darauf die entsprechende Strategie und das Spielsystem (z.B. mit der „falschen Neun“) entwickeln konnte.

    Für Menschen, welche außerhalb des Platzes großartiges erreichen wollen, steht ebenfalls das Bewerten der eigenen Situation und das Herausfinden ihrer besonderen Stärken am Anfang der Zieldefinition. Um sicher zu gehen, dass man sein eigenes Potential richtig einschätzt, hilft auf jeden Fall auch die Meinung von vertrauensvollen Bezugspersonen, welche einem offen und ehrlich eine entsprechende Rückmeldung geben, die sich manchmal deutlich von der eigenen Wahrnehmung unterscheiden kann. Denn es kommt nicht darauf an, was man gerne sein (und manchmal auch hören) möchte, sondern was man besonders gut kann und welche tatsächlich vorhandenen Eigenschaften eine tragfähige Basis für die entsprechenden Pläne und Ziele bilden.

    „Du machst das Ding!“
    Wie inspirieren Sie sich für besondere Ziele?

    So motivierte Miro Klose bei seiner Auswechslung im Endspiel gegen Argentinien Mario Götze, der dann tatsächlich auch der Schütze unserer goldenen Tores war. Dass es bei dem Lohn für besondere Anstrengungen weniger um monetäre, sondern ideelle  Anreize geht, belegt auch die Aussage von Philipp Lahm bezüglich seiner persönlichen Motivation: „Ich wollte nicht schon wieder von unten zusehen, wie andere oben den Pokal hoch halten“

    Natürlich steht bei der täglichen Arbeit auch das Geld verdienen im Mittelpunkt, aber nicht ausschließlich. Die Sehnsucht etwas Besonderes zu erreichen – alleine oder gemeinsam mit Kollegen/innen – Teil eines „ganz Großen“ zu sein und Beachtung sowie Anerkennung zu finden, treibt Menschen oft mehr an, als nur das normale Monatsgehalt. Zelebrieren Sie deswegen Ihre eigene Meisterfeier einfach in Ihrem Kopf, setzen Sie für sich selber eine motivierende Belohnung beim Erreichen entsprechender Ziele. Stellen Sie sich z.B. vor, wie Sie nach einem erfolgreichen Nichtrauer-Programm Ihre 4 Wochen Urlaub auf den Malediven im Liegestuhl am Strand mit einem Glas Cocktail geniessen. Oder freuen Sie sich einfach schon das ganze Jahr darauf, wenn Sie z.B. als bester Verkäufer bei der nächsten Vertriebsveranstaltung auf der Bühne geehrt werden, wie Philipp Lahm den Siegerpokal hochhalten und den begeisterten Applaus des gesamten „Stadions“ erhalten.

    Sind Sie ein „Kampf-Schweinsteiger“ oder eher doch ein Ronaldo?
    Bei Rückschlägen nicht aufgeben!

    Die Argentinier wussten genau, dass die deutsche Mannschaft mit ihrem eigentlichen Leader, Bastian Schweinsteiger, im wahrsten Sinne des Wortes „steht oder fällt.“ Gott sei

    Dank liess sich dieser aber auch von einem blutenden Cut nicht aufhalten und führte die deutsche Mannschaft mit seiner Leidenschaft und seinem Siegeswillen zum Titel.

    Normalerweise begegnet man auf der Strasse oder im Büro keinen „knüppelharten Gauchos“, aber auch das normale Leben ist nicht immer Fair Play. Um nach entsprechenden Niederlagen nicht als Verlierer dazustehen, ist es wichtig, Rückschläge und Misserfolge als normal zu erwarten, entsprechend einzukalkulieren und zu akzeptieren. Getreu der aus dem Boxsport entnommenen Lebensweisheit „zu Boden gehen ist keine Schande, nur liegen bleiben“ kommt es darauf an, aus Niederschlägen zu lernen, sich nicht entmutigen zu lassen und ähnlich wie Bastian Schweinsteiger in Brasilien gestärkt und mit einer besseren Strategie „wieder auf den Platz zurückzukehren“.

    „Ich leg mich jetzt erstmal drei Tage in die Eistonne!“
    Reflektieren und Reagieren erwünscht!

    Der legendäre Satz eines nach dem mühsamen 2:1 Sieg gegen Algerien „fix und fertigen“ Per Mertesacker ist nicht nur einfach nachzuvollziehen, sondern stehen symbolhaft für die generelle Frage: „Hauptsache gewonnen, egal wie“, oder lieber nüchtern Ergebnis von Leistung und Einflussfaktoren trennen?

    Oft scheitert man auf dem Weg zum persönlichen WM-Pokal einfach an der Mühle des täglichen Lebens, unvorhergesehen Einflüssen und an dem inneren „Schweinehund“. Auf dem Weg zum gesteckten Ziel gehören deswegen Durchhaltevermögen genauso dazu, wie auch mal Umwege zu nehmen, oder sich Pausen zu gönnen. Und beim Erholen in der Eistonne kann man ja auch in Ruhe darüber nachdenken, ob eine andere als die bisher gewählte Strategie nicht doch erfolgreicher wäre und wie man auf erlebte Schwierigkeiten und Misserfolge reagieren sollte.

    Man könnte jetzt noch lange über die Wege zum Erfolg und Methoden zur entsprechenden Motivation philosophieren. Aber wahrscheinlich gibt es keine bessere Beschreibung als die von einem der „Größten“ auf dem Fußballplatz, von Pele: „Erfolg ist kein Zufall. Er kommt zu uns durch harte Arbeit, Ausdauer, Lernen, Aufopferung und vor allem Liebe zu dem, was wir tun, oder lernen.“ Und diese Empfehlung gilt bestimmt auch für das „richtige“ Leben….

    Ein herzlicher Dank für diesen Gastbeitrag geht an den Manager, Dozent, Autor, Fußballfachmann Ernst Holzmann. 

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