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    Tobias Konrath studierte zunächst Sportwissenschaften in Heidelberg. Danach zog es ihn aufgrund eines Praktikums nach Hamburg, wo er dann mehrere Jahre in der Lagardère-Zentrale arbeitete. Heute ist er Director Marketing bei Lagardère Sports / Team FC Augsburg.

    War es Dein Traum, in der Fußball-Bundesliga zu arbeiten oder konntest Du Dir einen anderen Weg im Sportmanagement vorstellen?
    Im Laufe des Studiums an der Universität Heidelberg, Institut für Sport und Sportwissenschaften bin ich mehreren Berufsfeldern im Sportmarketing begegnet, die grundsätzlich für den späteren Beruf von Interesse waren. Da ich damals selbst aktiver Fußballer und zugleich Fußball-Fan war, konkretisierte sich der Traumberuf zunehmen auf den Bereich des Fußballs. Auf diese „Karte“ hatte ich daher in der Magisterarbeit und auch bei einem Praktikum, 2004 bei Lagardère Sports (ehemals SPORTFIVE) in Hamburg, gesetzt und ich bin letztlich sehr froh, dass es geklappt hat, denn das war der Einstieg in die Fußball-Branche. Zunächst war ich eine Zeit lang in der Lagardère Sports-Zentrale in Hamburg und bin dann in das neu gegründete Vermarktungsteam beim FC Augsburg gewechselt.

    Welche Tipps kannst Du den Nachwuchs-Spökos geben, die im Fußball-Umfeld landen möchten. Welche Dinge müssen sie mitbringen?
    Ein grundsätzliches Fußballinteresse kann man hier, wie bei ca. 55 Millionen Menschen in Deutschland, wahrscheinlich voraussetzen, daher lautet ein Rat, dass man beim Einstieg in die Fußball-Branche seine bisher sehr subjektive (Fan-) Sicht auf den Fußball ein wenig aufgeben und sich für andere Entwicklungen und Tendenzen offen zeigen sollte. Für den Werdegang sind nachgewiesene Praktika, idealerweise auf Vereinsseite und auf Seite eines Unternehmens oder Vermarkters, extrem wichtig und hilfreich. In unserem Lagardère Sports-Team beim FC Augsburg sind als Soft Skills eine gute Auffassungsgabe, gewisses Organisationstalent, Eigenständigkeit und die Motivation, sich gut in unser Team integrieren zu wollen wichtig. Und natürlich sollte man eine gewisse Belastbarkeit mitbringen und 14-tägig an den Wochenenden nichts vorhaben, um das wiederkehrende Event „Bundesliga-Heimspiel“ mit den Kollegen zusammen bestmöglich meistern zu können!

    Vermarktung in der Fußball-Bundesliga ist ein Selbstläufer. Kannst Du dem zustimmen oder gelten für einen relativen "Neuling", für den FCA, andere Regeln?
    Ich denke, dass die Vermarktung bei keinem Fußballverein in Deutschland von alleine läuft! Selbst die besten in der Liga müssen hart arbeiten, um Sponsoren zu akquirieren, die verabschiedeten Maßnahmen bestmöglich in die Tat umzusetzen oder die Unternehmen über längere Zeiträume zufriedenzustellen und an sich zu binden. Im Sponsoring geht es um hohe Geldsummen und es werden (zu Recht) inzwischen auch Gegenleistungen gefordert, die diese Ausgaben rechtfertigen. Daher wird Sponsoring auch immer individueller und die Rechtepakete sind sehr genau auf die Unternehmen und deren konkrete Kommunikations- oder auch Vertriebsziele ausgerichtet. Der FC Augsburg ist ein Verein, der sich solchen Vermarktungsansätzen gegenüber sehr offen zeigt und diese unterstützt. Das hilft uns in der Vermarktung und unterscheidet uns vielleicht auch ein wenig von einigen anderen Clubs.

    Du bist jetzt seit mehr als 10 Jahren im Sportmanagement tätig. Welche Veränderungen hast Du wahrgenommen -gab es Veränderungen im Hinblick auf Personal, Bedarf, Kundenverhalten, Digitalisierung etc.?
    Die wesentliche Entwicklung liegt in meiner Wahrnehmung darin, dass Sponsoring inzwischen viel zielgerichteter im Kommunikations-Mix der Unternehmen eingesetzt wird. Gleichzeitig haben sich die Prozesse in der Vermarktung geändert. Man muss den potenziellen Sponsoren erst einmal sehr genau zuhören, herausfinden, welchen Herausforderungen sie begegnen müssen und dann, im Idealfall gemeinsam, (Sponsoring-) Maßnahmen kreieren, die ihn genau dabei unterstützen.

    Weitere drastische Veränderungen brachten der technische Fortschritt (Beispiel: von der einfachen statischen Bande hin zur hochauflösenden Videobande, mit all ihren Möglichkeiten) und die zunehmende Relevanz der digitalen Medien mit sich. Letzteres ermöglichte ganz neue, attraktive Vermarktungs-Tools, die, mit Bedacht eingesetzt und glaubwürdig aufgebaut, sehr erfolgsversprechend sein können.

    Ihr seid immer wieder auf der Suche nach Praktikanten - was erwartet einen Praktikanten, wenn er in Deine Abteilung einsteigt, wie könnte ein Arbeitstag aussehen?
    Das Praktikum bei uns ist extrem vielseitig. Neben der Organisation sowie der Vor- und Nachbereitung der Bundesliga-Heimspiele unterstützt meine Abteilung auch den Vertrieb mit der Bereitstellung ansehnlicher Verlaufsunterlagen oder der Ausarbeitung kreativer Kundenangänge und individueller Rechtepakete. Zudem verwalten wir die immer wichtiger werdenden Maßnahmen der Kundenbindung mit zahlreichen wiederkehrenden kleinen Aufmerksamkeiten, aber auch immer wieder mal neuen Themen. Und wir organisieren pro Jahr acht bis zehn hochwertige Sponsoren- und Kundenevents, bei denen vielseitig Spieler und Funktionäre des FC Augsburg eingebunden sind. Die Zeit des (Pflicht-) Praktikums ist also sehr intensiv, aber auch sehr lehrreich und aufregend. Den typischen Arbeitstag gibt es eigentlich nicht, denn man muss einerseits die eben beschriebenen Themen im Auge haben, andererseits aber jederzeit auch darauf gefasst sein, dass sich Prioritäten auch sehr kurzfristig ändern können und man auf Erfordernisse aus anderen Abteilungen oder des Rechtehalters reagieren muss. Gerade dann zeigt sich eine weitere Sache, die unsere Mitarbeiter erwarten dürfen: einen Team-Spirit des Zusammenhelfens, auch und gerade dann, wenn es einmal eng wird.

    Welche Auswirkungen hat der Tabellenplatz auf Eure tägliche Arbeit?
    Da im Grunde alle, mit denen man arbeitet, eine Affinität zum Thema Fußball und auch eine gewisse Sympathie für den FC Augsburg haben, sind die letzten Ergebnisse immer auch Teil der Gespräche. Die verlaufen natürlich etwas erfreulicher, wenn der FCA gewonnen hat, sind aber auch im Fall von Niederlagen noch OK. Es existiert hier überwiegend ein ganz gutes Gespür dafür, wie glücklich mach sich als FC Augsburg schätzen kann, mit einem der niedrigsten Etats der Bundesliga nun schon im sechsten Jahr erstklassig zu sein.

    Dieser Artikel wurde ursprünglich von unserem Partner VSD veröffentlicht. Den originalen Artikel finden Sie hier.

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